Verfasst von: jkstipek | 20.09.09

Ein Urlaub, den man nie vergißt

Am Anfang haben wir einen Urlaub wie schon viele geplant. Wir haben aber etwas erlebt, was nie vorher. Es war eine 6 Wochen dauernde Reise in eine ganz andere Welt in der unsere Herzen für immer geblieben sind …

Dieses Tagebuch schreibe ich als eine Retrospektive erst fast zwei Monate nach unserer Rückkehr. Durch die Änderungen vom Posting Date will ich erreichen, dass Sie es von oben nach unten lesen können.

Wie immer haben wir uns Menge Bücher beschafft, zuletzt aber sehr wenig Zeit in die Vorbereitung investiert. Es war eigentlich nicht notwendig – das Land ist unglaublich touristenfreundlich. Nur die Flüge und die Plätze, wo wir übernachten möchten, haben wir eingeplant. Die wichtigste Quelle der Inspiration war die Reise unserer Bekannten vor zwei Jahren.

Wir werden

  • von Wien nach Sydney fliegen
  • über die Ostküste (teilweise etwas abseits) bis nach Cairns fahren
  • nach Alice Springs fliegen
  • im Roten Zentrum 10 Tage verbringen
  • nach Melbourne fliegen
  • 7 Tage westlich von Melbourne fahren
  • von Melbourne nach Wien fliegen
Verfasst von: jkstipek | 20.09.09

Es geht los (24.-26.9.)

Abflug von Wien um 20 Uhr nach Frankfurt. Der Flughafen ist dort riesig, von Terminal zu Terminal fahren Züge. Boarding in den riesengroßen Boeing 747-400 ist gut organisiert, die Reisenden werden nach Reihen aufgerufen.

11 Stunden Flug nach Singapore sind kein großes Problem und nach einer ca. zweistündigen Pause verlaufen die weiteren 7 Stunden nach Sydney auch problemlos. Reichhaltiges Unterhaltungsprogramm – CDs, Filme, Radio, Fernsehen. Die Musik ist allerdings etwas mit dem Motorenlärum untermalt. Ich entdecke eine CD von Geoffrey Gurrumul Yunupingu, die wir uns später kaufen und die zu unserer liebsten gehört. Quantas ist die beste Airline mit der wir je geflogen sind. Man bekommt reichlich Essen und Trinken, Kissen, Decke, Socken, Augenklappen, Zahnbürste mit Pasta. Ein paar Stunden zwischendurch wird auch geschlafen.

In Sydney wird die Uhr um 8 Stunden vorangestellt. Landung ca. um 5 Uhr am 26. 9. Es ist strengstens verboten jegliches Pflanzen- oder Tiermaterial nach Australien zu importieren. Das Handgepäck wird zuerst gescannt und dann sogar noch von Hunden beschnuppert. Wir fahren mit dem Zug in die Station Wynyard, das Hotel Menzies ist gleich vis-a-vis. Wir fallen in die Betten (haben schon die vorige Nacht gebucht) und schlafen bis halb vier am Nachmittag. Etwas unangenehm überrascht durch diesen Zeitverlust (es stehen uns doch nur 6 Wochen Urlaub bevor) gehen wir sofort auf den ersten Spaziergang auf australischem Boden.

Nehme alles unnötige vom Fotorucksack weg, kommt mir aber doch noch etwas schwer vor. Hauptsache, die Sonnenbrille nicht vergessen. Nach 5 Minuten kehre ich zurück ins Hotel um die Fleece-Jacken zu holen. Das Hotel hat eine exzellente Lage, wir gehen zu Fuß über Circular Quay zur Oper. Es ist saukalt, uns frieren die Hände und Ohren – für so was sind wir hergeflogen? Es wird bald finster und wir gehen über Choco Bar zurück, wärmen uns mit der heißen Schokolade. Im Hotel suche ich das Notebook. Schau mal, da ist es –  im Rucksack! Deswegen war er so schwer. No comment. Es wird nur schlimmer mit unseren Köpfen.

Verfasst von: jkstipek | 19.09.09

Sydney (27.-29.9.)

Um vier in der Früh klingt das Handy – unser Sohn hat uns um acht am Abend eine SMS geschickt. Lieb, dass er an uns denkt (an den Zeitverschub aber nicht). Dank Jetlag schlafen wir nicht mehr ein. Die Anpassung an die neuen Uhrzeiten hat uns bei dem Hin- und Rückflug immer zwei Tage lang gedauert.

Wir haben uns Karten für den HopOn HopOff Sydney Explorer und Bondi Explorer Bus gekauft. Die erste Runde mit dem Sydney Explorer sind wir komplett durchgefahren, bei der zweiten ein furchtbares Mittagessen beim „Oktoberfest“ in The Rocks. Beim Ausstieg am Mrs. Macquaries Point war der Wind noch schlimmer als an der Ostsee. Wir sind zum Bondi Explorer umgestiegen und halbwegs schlafend die sonst wunderschöne Route über Strände und sehr grüne Stadtviertel durchgehalten. Am Abend haben wir noch einige Fotoversuche an der Oper gemacht, die bei diesem Wind fast sinnlos waren. Kurz gesagt – ein verpatzter Tag. Und wer ist schuld? Wer die Antwort nicht kennt, ist offensichtlich nicht verheiratet.

Am nächsten Tag ist alles Schlechte vergessen. Jetlag ist vorbei, ich bin um sechs, Jitka um halb neun aufgewacht. Wir fahren von Circular Quay mit der Fähre nach Manly, dort wandern wir auf dem Manly Scenic Walkway. Wir besuchen noch Aquarium Ocean World und zum Mittagabendessen gehen wir in den Hafen. Eine Riesenportion Fish & Chips und drei Sorten Bier. An der Theke steht eine sympathische Frau, die tschechisch kann.
„Die Eltern haben mich hergeschickt um Englisch zu lernen. Pech haben die aber – ich komme nie mehr zurück.“

??? – Was hat das Land an sich so Besonderes?

Am letzten vollen Tag in Sydney haben wir in Queen Victoria Building gefrühstückt. Es ist ein sehenswertes Gebäude, die Geschäfte drinnen ließen uns aber kalt.  Danach sind wir mehrmals mit Monorail mit verschiedenen Ausstiegen gefahren. Den Nachmittag haben wir im Royal Botanic Garden verbracht und das hat uns sehr gut gefallen. Die blaue Stunde haben wir zum erstenmal richtig ausgenutzt um von der Oper einige Nachtfotos zu machen.

Verfasst von: jkstipek | 18.09.09

Blue Mountains (30.9.-1.10)

Um 10 Uhr haben wir in Sydney bei Hertz das Auto abgeholt. Es ist ein Toyota Corolla mit Automatik, größer als unser Heimauto. Das Linksfahren erfordert zwar etwas mehr Konzentration, es geht aber ganz gut.Auf dem Weg nach Katoomba haben wir kurz bei Wentworth Falls angehalten. Die waren von oben nicht besonders, möglicherweise wäre ein längerer Wanderweg schöner. Wir werden 2 Nächte in 3 Explorers Motel bei Echo Point schlafen. Der abendliche Spaziergang von dort zur Skyway-Station war recht schön.

Internet im Motel ist möglich aber mit einer Tastatur wo die Leertaste nicht funktioniert. Die liebe Frau behauptet, dass der Outback-Staub schuld ist. Ich habe keine Kraft ihr das auszureden.

In der Früh gehen wir zu Fuß zu Scenic World, fahren mit der Railway (eine fast senkrechte Seilbahn die früher zu Beförderung von Kohle aus dem unten gelegenen Bergwerk diente) nach unten. Dort erwartet uns ein schöner Spaziergang durch den sog. kalten Regenwald zu Cableway (eine Kabinenseilbahn). Damit fahren wir wieder nach oben. Nach dem Mittagsessen in einem drehbaren Restaurant geht‘s mit Skyway auf die andere Talseite und ins Motel. Wir fahren zu Coles und Liquerland (in keinem Supermarket kann man Bier oder Wein kaufen) und danach in Richtung Blackheath zu Evans Lookout. Es gibt viele schöne Bergformationen in der Welt aber die Dimensionen dieses Tals sind gewaltig.

Verfasst von: jkstipek | 17.09.09

Die ersten Tiere (2.10.)

Wir verlassen die Blue Mountains und fahren nach Fetherdale Wildlife Park, wo es uns sehr gefällt. Viele Tiere laufen frei herum, man kann sie streicheln und mit gekauftem Futter auch füttern. Besonders beeindruckend sind die Kinder, die mit einem Känguruh kuscheln. Und natürlich die plüschigen Koalas, die meistens an den Ästen hängen. Mein Favorit ist allerdings der Wombat, der einige mir ähnliche Charaktereigenschaften hat (frißt gerne, ist dick, langsam …). Wir kaufen uns auch endlich die richtigen Hüte, die man später im Outback sehr schätzen wußte.

Nach vier Stunden müssen wir aber weiter. Unser Ziel ist Scone, wo wir erst bei Dunkelheit ankommen, finden aber im ersten Camp eine freie Cabin, die uns wegen der Austattung sehr angenehm überrascht. Wir suchen kein Luxus und da ist einfach alles was man braucht – Kochmöglichkeit, eigene Dusche und WC, genug Platz. Nur die Nächte sind noch ziemlich kalt. Was ist das hier für ein komisches Kabel? Wow! Die Betten sind beheizbar!

Verfasst von: jkstipek | 16.09.09

Über New England Tableland nach Ballina (3.-6.10.)

Wir kommen gegen Mittag nach Armidale und wollen im Infozentrum Übernachtung finden. Auf meiner Vorbereitung steht „YHA Richtung Wollomombi“ und die liebe Dame wundert sich, dass sie keine Stadt mit dem Namen „Richtung“ kennt. Ihr Kollege studiert aber Deutsch und das genießen wir voll. Wir bekommen leider nur mehr eine teuerere Unterkunft im Hotel Lindsay, buchen gleichzeitig aber auch 2 Nächte in Tenterfield, 1 in Ballina und 2 im Lamington NP. Am Nachmittag wandern wir rund um Wollomombi Falls. Wir sehen den ersten Ameisenigel frei in der Natur, auch einige Vögel und sogar einen Känguruh. Da war aber der Aku in der Kamera gerade leer und das liebe Tier wollte nicht warten. Unsere Ankunft ins Hotel war etwas auffällig. Ich war mit unseren zwei Trolleys etwas breit für eine schöne alte Glasvase, die so unglücklich am Gang stand. Scherben bringen Glück, der gute Herr hat uns die nicht verrechnet. Möglicherweise war er froh, dass er davon endlich los war. Wir räumen unser Kram auf dem Boden wie zwei Backpacker und schlafen dann in einem Bett wie für ein königliches Paar, in Wirklichkeit ist es aber nicht unser Gusto.

In der Früh fahren wir weiter nach Tenterfield. Unterwegs besuchen wir den Girraween NP mit riesengroßen Granitsteinen und schönen Felsenformationen. Jitka mußte aber zuerst etwas Ordnung machen um sich wohl zu fühlen. Interessant ist auch der verbrannte Wald, die Bäume sprießen schon wieder neu, offensichtlich hat nur die Rinde und das trockene Gras gebrannt. Wir schlafen diesmal 2 Nächte in einer Cabin in Tenterfield.

Am nächsten Tag besuchen wir den Bald Rock NP. Der Weg zwischen den großen Steinen führt uns zum Gipfel eines Granitberges mit einer wunderschönen Aussicht. Danach fahren wir zu Boonoo Boonoo Falls. Der Wasserfall ist aber zu viel verwachsen, von der Aussichtsplatform ist ganz wenig zu sehen. Auf dem Rückweg besuchen wir noch eine Winary, wo wir 5 Flaschen vom guten Rotwein kaufen.

In der Früh beobachten wir unser ein Rollerrennen der Kinder der Campinhaber – die Maschinen sind technisch besonders interessant gebaut. Zu Mittag kommen wir in die YHA in Ballina, sind damit sehr zufrieden und spazieren nach dem Mittagessen zum Meer. Wir lassen uns zwar keine Zeit zum Schwimmen, beobachten aber die Surfer und sehen sogar in der Ferne einen Wal.

Verfasst von: jkstipek | 15.09.09

Lamington NP (7.-9.10)

Wir stehen schon um 6:30 auf und fahren nach O’Reilly’s Guesthouse im Lamington NP. Die Zufahrt dorthin ist wunderschön. Man fährt auf einer schmalen manchmal nur einspurigen Straße durch den Wald wie durch einen Tunnel. Das Zimmer ist auch in der niedrigeren Preiskategorie sehr gut ausgestattet.Wir gehen auf den ersten Spaziergang durch den Regenwald zum Tree Top Walk. Das sind Hängebrücken in den Baumkronen, an einer Stelle kann man sogar auf einen hohen Baum über eine sichere Leiter klettern. Am Ende des Weges ist ein schöner Green Mountains Garden. Wir schleppen die Fotokameras mit und schauen vergeblich nach den Vögeln. Auf dem Weg zurück ins Hotel landen plötzlich große Papageien auf unseren Köpfen. Wir machen schnell gegenseitig die Fotos, die Vögel sind aber geduldig. Wahrscheinlich sind sie Angestellte der O’Reilly’s. Nach der Dämmerung gehen wir den Weg noch einmal mit Taschenlampen in einer organisierten Gruppe durch. Danach hören wir uns noch einen interessanten Vortrag über die Geschichte des Parks an und bekommen dabei eine starke Motivation unsere Englischkenntnisse zu verbessern.

Am nächsten Tag gehe ich alleine auf den Box Forest Circuit. Jitka hat davor Angst, weil der Weg als anspruchsvoll und gefährlich beschrieben wurde. Es zeigt sich aber, dass die Wanderwege die wir von uns kennen eigentlich schlimmer sind. Es sind vier Wasserfälle zu sehen, bei einem finde ich eine Fotografenwarnung – ein paar Scherben und abgeschlagenes Logo einer Canon Kamera. Am Nachmittag gehen wir dann doch einen Teil gemeinsam. Am Abend wieder die gleiche Nachtwanderung, bei der gestrigen war aber der Leiter wesentlich besser.

Der letzte Tag startet mit einer Vogelbeobachtung. Ein ziemlich alter Herr lockt mit Futter viele Vögel, erzählt über sie, es ist sehr schön. Nach dem Frühstück bei O’Reilly’s fahren wir schweren Herzens weg. Bevor wir den Park ganz verlassen, schaffen wir noch zwei kürzere Wanderungen zu Python Rock Lookout und Morans Falls Lookout.

Wir haben die nächste Unterkunft in der YHA in Brisbane reserviert. Nachdem wir uns in den letzten Tagen in kleineren Städten und der Natur bewegt haben, unterschätzen wir die Größe dieser Millionenstadt und auch die „rush hours“ am Nachmittag. Die Suche nach dem Hostel und nach dem Parkplatz verdirbt uns die Laune und wir sind froh wenn wir Brisbane in der Früh wieder verlassen. Ein Zeichen dafür ist die Tatsache, dass wir aus Brisbane kein einziges Foto haben.

By the way: Lamington ist auch ein geschmackvoller Dessert in verschiedenen Ausführungen, der bei uns beliebt war.

Verfasst von: jkstipek | 14.09.09

Hervey Bay – Fraser Island (10.-12.10)

Es geht weiter in den Norden. Wir machen einen Abstecher in Noosa Heads und buchen dort die Tour auf Fraser Island. Es ist schon verdammt spät dafür, also bekommen wir keine kleine Gruppe sondern die Fahrt in einem großen Bus. Jetzt sind wir noch enttäuscht, morgen wird das ganz anders. Die Frau im Infozentrum hat uns überredet gleichzeitig für übermorgen eine Whale Watching Tour zu buchen. Ich bin mißtrauisch, dass wir welche Wale sehen werden. Danach spazieren wir dem Strand entlang in den naheliegenden Naturpark und erst am Nachmittag setzen die Fahrt nach Hervey Bay fort. Dort werden wir 2 Nächte in der YHA verbringen.

Wir werden in der Früh mit dem Bus abgeholt und fahren mit der Fähre auf die Fraser Island. Wir haben Glück. Der Busfahrer und Reiseleiter in einer Person, John Riley hat persönliche Beziehung zu dem Ort, wo auch seine Ahnen tätig waren und macht die Reise zum wirklichen Erlebnis. Fraser Island ist eine Sandinsel. Es gibt dort keine befestigten Straßen, der Allradbus fährt im tiefen Sand, nur am Strand geht etwas einfacher. Zu unserer Überraschung besuchen wir dort auch einen Süßwassersee (Lake McKenzie), Sandsteinberge (The Pinnacles) und einen Regenwald.

Whale Watching Tour am nächsten Tag ist wieder eine angenehme Überraschung. Wir werden mit einem schnellen Boot (Quick Cat)  in den See gefahren, wo wir manchmal näher als 50 Meter zu den Walen kommen. Es ist eine Fotohysterie. Das Boot schaukelt ziemlich stark und wenn sich ein Wal zeigt, laufen alle (wir auch) mit den Kameras wie die Wilden von der einer Seite auf die andere. Ein Crew-Mitglied filmt den ganzen Ausflug und verkauft dann die DVDs bei der Rückfahrt.

Am Nachmittag fahren wir dann nach Rockhampton, wo wir in der YHA unser Zimmer reserviert haben. Südlich von Rockhampton verläuft der Wendekreis des Steinbocks, the Tropic of Capricorn, der den Beginn der Tropenzone kennzeichnet.

Verfasst von: jkstipek | 13.09.09

Whitsunday Islands (13.-15.10)

Im Bus auf Fraser Island haben wir schöne country music gehört und John hat uns verraten, dass die Lieder von John Williamson sind. In Rockhampton haben wir uns einige CDs von ihm gekauft, die seitdem in unseren Autos ständig gespielt werden.

Unser nächstes Ziel ist Mackay, Motel Tropical Coast. Unterwegs besuchen wir Capricorn Caves. In der Höhle ist eine Kapelle aufgebaut, wo auch Trauungen stattfinden. Vor dem Eingang leben ein paar zahme Känguruhs mit Jungen. Wir sind überrascht, wir große Tiere noch von der Mutter Milch trinken. In Mackay bleiben wir nur eine Nacht, in der Früh fahren wir in den Eungella NP und dann nach Airlie Beach.

Wir befinden uns in der Gegend, wo Zuckerrohr angebaut wird. Auf einer Stelle konnten wir die Ernte beobachten. Die Erntemaschine mäht die Pflanzen, entblättert sie und häckselt die Stiele auf ca. 10 cm lange Stücke. Die werden dann in käfigartige Waggons geladen und mit einer Schmalspurbahn in die Zuckerfabrik geführt. Alles ist trocken, es enstehen also große Staubwolken dabei. Ein Stück weiter haben wir weidende Kamele in einer Farm gesehen.

Im Eungella NP wandern wir zuerst auf dem Palm Grove Track mit vielen Palmen. Dann versuchen wir unser Glück auf einer Platypus Viewing Platform, die Schnabeltiere sind aber sehr scheu und es war nicht gerade die richtige Zeit, haben wir also keines gesehen. Auf dem nächsten Wanderweg findet Jitka die einzige Schlange, die wir in Australien gesehen haben. Besser gesagt, wir sehen unter einer Steinstufe durch ein Loch ein paar Quadratzentimeter schuppiger Haut. Nachdem ich auf die Stufe trete, verschwindet das Tier in der Tiefe. Wir bekommen trotzdem ziemliches Respekt und gehen zurück zum Auto.

Die YHA in Airlie Beach ist die schlechteste Unterkunft, die wir in Australien gehabt haben. Das Zimmer ist extrem klein, kein Tisch, extrem laute Straße unter dem Fenster, einfach furchtbar. Aber das macht nicht, morgen fahren wir mit der wunderschönen Mantaray Tour auf die Whitsunday Islands.

Excuse me, what time is it?

Der Bus zum Schiff soll uns um 8 Uhr abholen, das Handy wird also als Wecker auf halb sieben eingestellt. Wenn es läutet, sehe ich auf meiner alten guten mechanischen Uhr erst halb sechs. Jitka glaubt mir aber nicht, die Rezeption ist noch zu, laufe also auf die Straße, da ist niemand, dann finde ich doch zwei Straßenkehrer – „Excuse me, what time is it?“ Passt, wir können uns beruhigt das Frühstück vorbereiten. Um 7 fährt ein Bus vorbei und auf dem steht mit großer Schrift „Mantaray Tour“. Wieder Panik, da ist aber ein Frühaufsteher auf der anderen Seite des Hofes – „Excuse me, what time is it?“ Passt, wir können beruhigt weiter essen. Dann packen wir unsere Sachen, es ist halb acht, ich warte unten und plötzlich ein Geschrei von oben: „Karel, wir haben die wunderschöne Tour doch verpasst, haben das Notebook noch kurz eingeschaltet und es steht halb neun drauf! Der Bus war sicher unser Bus!“ Es war nicht so, auf dem Linienbus war die Aufschrift nur Werbung, wir wurden richtig um acht abgeholt. Die genau Zeit war wirklich ein Trauma. Wir haben den Wechsel zur Sommerzeit in New South Wales erlebt, in Quennsland haben die den wieder nicht gehabt. Handys und PC haben sich irgendwie automatisch umgestellt.

Einige Tage später in Cairns habe ich eine kleine Genugtuung erlebt. Gehe bald in der Früh auf WC. Da ist noch ein anderer Mann. Wenn er mich sieht, erstrahlen seine Augen, läuft zu mir und? „Excuse me, what time is it?“

Die Mantaray Tour war herrlich. Man sagt, dass die Whitsunday Islands den  feinsten und weißesten Sand in der Welt haben. Wir sind kurz im Meer geschwommen und am Nachmittag noch geschnorchelt.

Verfasst von: jkstipek | 12.09.09

Magnetic Island (16.-17.10)

Endlich fahren wir weg aus dieser grauslichen YHA. Unser Ziel ist Townsville, wo wir zwei Nächte bleiben wollen. Unterwegs besuchen wir Billabong Sanctuary, kuscheln mit einem Koala, beobachten die Krokodilfütterung und ich mache mich sogar mit einem Python bekannt. Es ist richtig heiß, nachdem wir uns einquartieren, laufen wir sofort zum herrlichen naheligenden Sandstrand. Es ist aber niemand da. Es ist die Stingerzeit, überall sind Warntafeln über diese lebensgefährlichen giftigen Quallen. Wir begnügen uns also mit dem Schwimmbecken im Camp und gehen danach zum Abendessen. Über Mails bekommen wir die Nachricht, dass es in Österreich friert und schneit. Hier war es am Nachmittag 37 Grad.

Auf Magnetic Island kann man einen Moke mieten. Das sind lustige kleine offene Autos mit Allradantrieb. Das haben wir aber nicht gemacht. Wir sind Wanderer. So gehen wir eine nicht so lange Strecke, es ist aber verdammt heiß und wir haben uns zu wenig Wasser genommen. Wenn wir nach Geoffrey Bay ankommen, trinken wir beim Mittagessen gemeinsam 2,5 Liter. Es ist trotzdem schön, wir schwimmen sogar kurz im Meer.

Verfasst von: jkstipek | 11.09.09

Atherton Tablelands (18.-19.10)

Wir verlassen die Ostküste und fahren nach Atherton, wo wir zwei Nächte bleiben wollen. Unterwegs sehen wir viele Bananenplantagen, es ist gerade Erntezeit und eine Neuigkeit – Fruit Stall. Das ist ein Schuppen, wo man sich Obst selbst auswählen, abwiegen und bezahlen kann. Die Preise sind natürlich wesentlich günstiger als im Supermarket. Atherton Tablelands sind ein höher liegendes Plateau mit vielen Nutztieren auf den Wiesen und umfangreichen Ausflugsmöglichkeiten. Wir besuchen zuerst den Waterfall Curcuit mit drei Wasserfällen und fahren danach in den Camp. Sie stellen sogar drahtloses Internet gratis zur Verfügung, damit haben wir aber wenig Freude, es ist extrem langsam. Wir wissen noch nicht, dass man näher zur Reception mit dem Notebook gehen muss auch wenn die Signalstärke laut Notebook aureichend ist.

Am nächsten Tag ist es kälter geworden, es regnet ab den frühen Morgenstunden. Wir machen trotzdem eine Rundreise, das Wetter bessert sich allmählich. Wir besuchen Little Millstream Falls, Millstream Falls, The Crater mit Dinner Falls, Wind Hill mit Windkraftwerken und zum Schluß den Curtain Fig Tree. Sehr interessant ist auch eine hydroponische Salatplantage, wo die Pflanzen ganz ohne Erde angebaut werden.

Verfasst von: jkstipek | 10.09.09

Daintree NP, Kuranda (20.-22.10.)

Der letzte Abschnitt an der Ostküste beginnt. Wir wollen so schnell wie möglich nach Mossman fahren, den Daintree NP besuchen und dann in Port Douglas übernachten. Wenn wir fast im Ziel sind, ist die Strasse wegen eines umgekippten LKWs gesperrt. Wir müssen einen langen Umweg nehmen und können den NP heute vergessen. Unterwegs sehen wir viele Termitenhügel in einem verbrannten Wald und besuchen eine Kaffeeplantage. Dort nehmen wir an einer interessanten Führung teil. Wieder eine überraschende Begegnung – unsere Begleiterin ist aus Slapanice bei Brünn. Danach machen wir einen kurzen Stopp in Kuranda, wo wir übermorgen mit dem Zug fahren wollen. YHA in Port Douglas ist eine der besten, wir verbringen hier aber nur eine Nacht.

Wer nach Daintree NP will, muss nördlich von Mossman eine Fähre über Daintree River nehmen. Im Park besuchen wir Alexander Lookout, dann walking track Jindalba, wo wir einen Kasuar im Wald sehen. Das beste ist das Discovery Centre, wo man mit Audioguides auf mehreren Pfaden gehen kann. Natürlich ist auch ein Aussichtsturm in den Baumkronen dabei. Danach fahren wir zum Cape Tribulation. Auf dem Rückweg machen wir eine interessante Wanderungen (Kulki, Dubuji und Marrdja) durch die Mangrovenwälder. In die YHA in Cairns kommen wir sehr spät, zur Abwechslung ist diese wieder eher schlechter.

Von Cairns, genau von Freshwater Station nach Kuranda fährt ein alter Zug durch den Regenwald mit einem Zwichenstopp bei Barron Falls. Es sind 15 Tunnels auf der Strecke. Oben im Dorf gibt es (außer den Geschäften) drei Attraktionen – Schmetterlinghaus, ZOO und ein großer Käfig mit Vögeln. Unten fahren wir dann mit der Seilbahn (Skyrail) über den Baumkronen, auf zwei Zwischenstopps machen wir kurze Wanderungen.

Damit endet der erste Teil unseres Urlaubs. Wir sind von Sydney etwa 4.500 km gefahren. Morgen fliegen wir nach Alice Springs.

Verfasst von: jkstipek | 09.09.09

Endlich im Outback! (23.-24.10)

Wir geben unser Auto problemlos und schnell am Flughafen in Cairns ab und fliegen nach Alice Springs (Aussis sagen nur Alice). Vom Flughafen dort fahren wir mit dem Taxi zum Britz für den Camper. Der Fahrer, ein gebürtiger Türke erzählt faszinierend über die Gegend und die Leute. Beim Britz ist eine Frau, die deutsch spricht, das ist durchaus angenehm. Bevor wir das Auto übernehmen schauen wir uns eine Anleitung auf DVD an. Eigentlich schenken wir dem Film nicht viel Aufmerksamkeit, wir wollen möglichst schnell wegfahren. Am nächsten Tag stelle ich aber fest, dass das nicht so gut war.

Wir fahren! Ha! Nachdem ich 4 Wochen auf die Blinker rechts umgelernt habe, hat dieses Auto zwar das Lenkrad rechts aber die Blinker links. Mit dem Schalten links habe ich kein Problem, vor der ersten Kreuzung steige ich aber auf die Bremse ohne auszukuppeln. Die erste Nacht schlafen wir noch in Alice im BIG4 Camp. Wir probieren eine Ensuite-Site, einen Platz der über eigene Dusche und WC verfügt. Wir stellen später fest, dass eigentlich die gemeinsamen Anlagen ausreichend sind (die Duschen sind in einzelnen Kabinen) und nehmen immer eine Powered Site (mit Strom und Wasser).

Am nächsten Tag geht es los. Wir fahren in den Uluru/Kata Tjuta Nationalpark, wo wir im Yulara Ressort übernachten wollen. Unterwegs machen wir halt auf einem Parkplatz neben dem ausgetrocketen Finke River und da erleben wir eine

Schicksalsbegegnung

An der Bank sitzt ein Ehepaar etwa in unserem Alter und wir verwickeln uns ins Gespräch. Die Leute sind Australier, mit Jeep und einem großen Anhänger unterwegs, zu Weihnachten wollen sie nach Sydney zu der Familie kommen und reisen so seit ZWEI JAHREN. Der Hauptgedanke steht auf dem Deckel des Reserverades. Später stellt es sich heraus, dass sie gar kein Haus, gar keine Wohnung besitzen, nur diesen Anhänger. Sie haben auch eine kleine Waschmaschine drinnen, Solarpanels auf dem Dach und sind FREI WIE VÖGEL. Wieviel braucht man wirklich zum glücklichen Leben?
Nein, wir werden das Haus nicht verkaufen, wir werden bis zur Pension noch ca. 5 Jahre brav hackeln, aber was mit uns dann passiert, ist uns beiden schon jetzt klar. Jedenfalls haben wir nach der Rückkehr angefangen uns von allen Sachen, die man jahrelang nicht gebraucht hat, zu trennen und wenn wir was kaufen wollen, stellen wir uns immer die Frage: „Und findet das auch mal in unserem Anhänger Platz?“

Und so rasen wir mit den erlaubten 100 km/h (wir werden dabei so gut wie nie überholt!) durch die endlosen Weiten des roten Outbacks und plötzlich ein furchtbarer Lärm von hinten, alles klar, der linke hintere Reifen ist zerfetzt worden. Neben der Straße war Platz genug, ich habe Glück gehabt, dass ich im Schatten arbeiten konnte, aber, aber: „Wie war das verdammt mit dem Reserverad auf der DVD gestern?“. An der nächsten Service Station erfahren wir nur, dass es in Yulara eine Werkstatt gibt, es ist aber Samstag, die haben zu und so fahren wir ohne die Reserve bis Montag, es ist aber nichts Schlimmes passiert.

Wir bekommen unseren Platz im Camp und freuen uns morgen zu Uluru zu fahren.

Verfasst von: jkstipek | 08.09.09

Uluru, Kata Tjuta (25.-27.10.)

Etwa um 5 Uhr werden wir geweckt. Fast alle Autos fahren weg. ??? Aha, Uluru beim Sonnenaufgang wollen die sehen. Das machen wir aber erst morgen. Wir kommen in den Nationalpark später, kaufen uns eine Karte für drei Tage, besuchen das Aboriginal Cultural Center und parken dann unter dem Aufstieg. Der Weg ist heute gesperrt weil mehr als 36 Grad Hitze erwartet werden. Wir würden sowieso nicht nach oben gehen. Uluru ist ein heiliger Berg der Aboriginals und das nicht hinaufklettern ist das Kleinste was man für dieses bewundernswerte und von den Weißen schon genug unterdrückte Volk machen kann. Wir kaufen uns die Aufkleber mit dem Text „I didn’t climb Uluru“.

Im Outback überall kommen manchmal Unmengen von kleinen Fliegen auf uns zu. Sie beißen nicht, kriechen aber auf der Suche nach Feuchtigkeit in die Augen, Nase, Ohren. Ich lerne sie zu ignorieren, für Jitka kaufen wir ein Moskitonetz.

Statt dem Aufstieg wollen wir Uluru zu Fuß umrunden. Wir starten ungefähr zu Mittag, der Weg ist ganz flach, es sind ca. 11 km ABER es sind gerade 40 Grad. Wir tragen 5,5 Liter Wasser mit und füllen die Flaschen noch unterwegs auf den Raststätten nach. Uluru auf den typischen Fotos von der Ferne ist gar nichts im Vergleich zum Ululru von der Nähe. Leider sind die allerschönsten Plätze zu heiligen Plätzen der Aboriginals erklärt und Fotografieren ist unter hohen Strafen verboten. Wir respektieren das auch wenn es nicht zu erwarten ist, dass jemand unsere Kameras überprüft. Am späteren Nachmittag fahren wir zum Sunset Point, wir sind da natürlich nicht alleine, es ist trotzdem sehr schön. Wir kommen erst bei Dunkelheit in den Camp zurück.

Am nächsten Tag stehen wir um halb fünf auf und fahren zum Sunrise Point. Wir sind als drittes Auto noch vor dem Öffnen des Parks um 5 Uhr dort. Hinter uns kommen dann Buse und weitere Autos. Alle fahren beim nächsten Kreisverkehr rechts, ich lasse mich aber nicht verwirren (ich habe gestern irgendwo anderswo die Tafel „Sunrise Point“ gesehen), fahre eine Runde um Uluru und komme dann endlich dort wo schon alle waren. Es ist aber noch nicht spät, wir genießen den Sonnenaufgang, bleiben auch noch wenn alle schon wieder weg sind und machen uns gemütliches Frühstück mit Blick auf Uluru. Danach fahren wir in den nächsten Teil des Parks zu Kata Tjuta Bergen und bewandern alle Wege die dort waren. Es ist wieder etwas anders als gestern, es geht bergauf und ab, nur die Hitze ist gleich.

Die nächste Nacht wollen wir schon beim Kings Canyon schlafen, wollen uns aber noch mit Uluru verabschieden. Wir wandern auf dem letzten noch nicht begangenen Liru Walk vom Aboriginal Cultural Center zum Aufstieg (heute ist es wieder wegen Wind geschlossen – gut so!) und dann noch kurz um den Sunrise Point. Der Abschied ist schwer. Wir fahren lange den gleichen Weg zurück Richtung Alice, bleiben auf dem gleichen Parkplatz wie vorvorgestern stehen, erneuern die Tränken für die Vögel. Am Abend kommen wir in den Kings Canyon Ressort. Im Camp läuft ein jungen Dingo herum, naja, man sollte die Wildtiere nicht füttern, bekommt von mir troztdem ein paar Fleichstücke vom Gulasch.

Verfasst von: jkstipek | 07.09.09

Kings Canyon (28.10.)

Angesichts der zu erwartenden großen Hitze stehen wir schon um halb sechs auf und fahren zum Kings Canyon. Es sind dort zwei Wege möglich – eine große Runde und ein kurzer Spaziergang hin und zurück. Wir fangen mit dem ersten an. Am Anfang ist es etwas steil bergauf, dann kommen wir in eine wunderschöne Landschaft mit Felsendomen, trockenen Bäumen, einem Wasserloch umgeben von Garden of Eden. Die senkrechten Wände locken mich zum Fotografieren von oben mit etwas zitternden Knien. Mit jedem Schritt gibt es neue Fotomotive. Es ist natürlich furchtbar heiß und im Gegenteil zu Uluru kein Schatten. Wir wandern gute 5 Stunden und sind derartig müde, dass wir auf den zweiten Weg verzichten.

Der Camper ist eine wundebare Sache, besonders der Kühlschrank und die Köchin, die kalte Milch, Brot und Käse serviert, werden hoch geschätzt. Am Nachmittag kaufen wir uns einen halbstündigen Helikopterflug über dem Canyon, der richtig beeindruckend ist.

Verfasst von: jkstipek | 06.09.09

West MacDonnell Ranges‎ (29.-31.10)

In der Früh fahren wir zurück nach Alice. Es sind etwa 500 km, das ist so eine Basiseinheit für die Entfernungen im Outback. 90 km vor Alice besuchen wir Jim’s Place, ein kleines, weltberühmtes Restaurant, wo ein zahmer Dingo namens Dinky Piano spielt und heult. Der schläft gerade im Schatten, der Mann wäre bereit ihn zu wecken, wir lehnen das aber ab. In Alice fahren wir auf den Anzac Hill und am Nachmittag erledigen wir einige Einkäufe. Wir entscheiden uns noch am gleichen Tag bis zu dem weitesten Punkt der West MacDonnell Ranges‎ (Glen Helen Gorge) zu fahren.

Am nächsten Tag unternehmen wir zuerst einen kleinen Spaziergang in der Nähe des Camps und dann wollen wir zurück nach Alice fahren und unterwegs alle auf der Karte markierten Stellen besuchen. Auf Ormiston Gorge gehen wir ca. 2 Stunden den längeren Weg zu einer Waterhole, wo wir schwimmen können. Ja, die Stelle liegt 5 Minuten vom Parkplatz, unser Spaziergang ist aber des Schweißes wert. Auf Ochre Pits gehen sind die Stellen zu sehen, wo Aboriginals die farbigen Gesteine zur Körperbemalung gewonnen haben. Zu zwei zweifellos schönen Orten führte nur eine Schotterstraße, die wir mit unserem Camper nicht befahren wollen. Die Schlucht Standley Chasm mussten wir auf den nächsten Tag aufschieben, weil die Sonne nur rund um Mittag hineinscheint. Die letzte Wanderung des Tages unternehmen wir zu Simpsons Gap, einer Schlucht an derer Boden eine große Waterhole liegt. Wir übernachten wieder im BIG4 Camp in Alice.

Am letzten Wandertag im Outback besuchen wir zuerst den Grab von John Flynn, dem Gründer des Royal Flying Doctor Service. Dann fahren wir wieder zu Simpsons Gap und bewandern den Cassia Hill Walk. Etwa um 10 Uhr sind wir schon bei Standley Chasm, erleben die Schlucht bei voller Sonne und machen zusätzlich noch eine andere Wanderung. Auf dem Weg zurück nach Alice besuchen wir den Desert Park, haben aber nur mehr 2 Stunden Zeit bevor sie schließen, das ist verdammt wenig.

Verfasst von: jkstipek | 05.09.09

Goodbye Outback! (1.11.)

Es ist Sonntag und im BIG4 Camp gibt es ein gratis Frühstück. Um unserer Tradition treu zu bleiben, gehen wir zuerst um eine Stunde früher hin und wundern uns, dass niemand da ist … Später genießen wir Kaffee und frische Palatschinken mit Ahorn Syrup. Dann fahren wir zur YHA um zu fragen, wann wir unser Zimmer haben können und dann zur alten Telegraphenstation, die eigentlich der Anfang von Alice war. Die Gebäuden und technische Anlagen sind gut restauriert, als Techniker bin ich begeistert davon. Danach besuchen wir noch die RFDS-Station mit Führung, bringen unsere Sachen in die YHA und fahren zu Britz, wo wir uns schweren Herzen mit unserem Häuschen auf Rädern verabschieden. Wir sind damit 2.040 km gefahren. Mit Taxi kommen wir in die YHA. Morgen geht’s weiter nach Melbourne.

Verfasst von: jkstipek | 04.09.09

Great Ocean Road (2.-5.11.)

Handy von Jitka war auf 6:30 eingestellt. Überraschung: mein Handy läutet um 4:30. Na ja, genau vor einer Woche sind wir zum Sonneaufgang bei Uluru gefahren und niemand hat „regelmäßig am Montag“ deaktiviert. Kein Problem, wir sind es schon gewohnt. Am frühen Nachmittag landen wir in Melbourne, bekommen bei Hertz wieder den gleichen Toyota Corolla wie am Anfang (diesmal blau) . Wir fahren überhaupt nicht in die Stadt, nur weg, weg in die Natur. Über Geelong kommen wir nach Torque. Dort ist es schwieriger die Unterkunft zu finden, zuletzt schlafen wir im Motel.

Wir fahren über Aireys Inlet, wo ein bekannter Leuchtturm steht. Der ist zwar zu, dafür ist dort der mit Abstand längste Weg zum öffentlichen WC. Im Städtchen Lorne reservieren wir uns die letzten Unterkünfte unseres Urlaubs – zwei Nächte im Port Campbell, drei in Halls Gap. In der Nähe besuchen wir Erskine Falls und Teddys Lookout. Das beste kommt zwischen Lorne und Apollo Bay. Von der Stadt Kennetth River führt ein Koala Track, wo wir Koalas in freier Natur beobachten können. Wir gehen durch den Wald wie auf Schammerlsuche, nur schauen wir nach oben. Da erfahren wir auch was für furchterregende Laute die Koalas vor sich geben.

Am nächsten Tag ist es bewölkt und regnerisch. Zum Glück ist der Regen am stärksten wenn wir gerade im Auto sitzen. Wir besuchen Loch Ard Gorge und fahren dann ins Otway NP. Dort ist auch ein kleiner Dinosaurierpark und der bisher größte Tree Top Walk. Am Nachmittag wandern wir zu Hopetoun Falls und noch einen längeren Weg zu Little Aire Falls, es ist schon fast finster wenn wir zurück zum Auto kommen.

Die meisten Aussichtspukte auf der Great Ocean Road liegen in der Nähe von Port Campbell. Wir besuchen Twelve Apostles, dann eine kleine Schokoladenmanufaktur, Gibson Steps und dann essen wir in Port Campbell. Es schmeckt nicht besonders, wenn ich es aber wieder statt unserer exzellenten Betriebsküche haben könnte … Am Nachmittag fahren wir noch zu The Arch. Dort finden wir knapp neben dem Weg einen Ameisenigel, der so mit dem Ausgraben der Ameisen beschäftigt ist, dass er sich fotografieren läßt. Dann noch London Bridge und The Grotto und wir müssen weiter nach Halls Gap im Grampiens NP. Dort kommen wir erst in der Nacht, finden aber unseren Schlüssel an der Tür zur Rezeption geklebt.

Verfasst von: jkstipek | 03.09.09

Grampians NP (6.-8.11.)

Die Cabin in Halls Gap ist die beste Unterkunft die wir in Australien gehabt haben. Die werden wir verdammt ungern verlassen. Auf der Rezeption fragen wir zuerst nach Internet. Eine ältere Damen steckt uns ein Flugblatt in die Hand, wenn wir aber nach dem Passwort fragen, hat die glückliche absolut keine Ahnung. In der Ecke steht aber ein uraltes Münzgerät mit kleiner Auflösung und nicht funktionierenden Leertaste. Alsoschreibenwiranallebekanntensolchemailswaskannmansonstmachen. Wir fahren zum Infocentrum und entscheiden uns für eine ganztägige Wanderung – über Pinnacles, Grand Canyon, Splitters Falls und Venus Bath zurück nach Halls Gap. Es ist wieder heiß, also haben wir genug.

Am letzten vollen Urlaubstag fahren wir zuerst nach Zumstein, weil im Reiserführer steht, dass dort in der Nähe des Parkplatzes Känguruhs zu sehen sind. Es kommen noch einige Autos, Känguruhs keine da, dann fahren alle weg. Wir gehen aber auf einen kurzen Rundweg durch eine alte Siedlung und werden belohnt – wir fotografieren und filmen die Känguruhs in freier Natur. Dann fahren wir zu MacKenzie Falls, die sind überwältigend schön, leider steht aber die Sonne so unglücklich, dass die Fotos überbelichtet sind. Wie ich aber später sehe, die verkauften Ansichtskarten sind um nichts besser. Bin halt ein Perfektionist. Am Nachmittag fahren wir noch zu Balkonies und danach zum Boroka Lookout. Dort beobachten wir in der Nähe einen Wallaby. Dann die letzte Nacht im Camp, die Fahrt nach Melbourne, Auto abgeben, zurückfliegen.

Verfasst von: jkstipek | 02.09.09

Wie ist Australien?

Wenn wir vom Grampians NP nach Melbourne gefahren sind, habe ich über die Straße noch einige Bäume fotografiert. Jetzt fährt ein Auto. Und es bleibt stehen damit es mir nicht ins Bild kommt und wartet bis ich fertig war.

Überall sind wir mit einer nie vorher erlebten Freundlichkeit und Ruhe konfrontiert worden. Wenn wir mit den erlaubten 100 km/h gefahren sind, wurden wir fast nie überholt. Woran kann das nur liegen? Wir waren ganz, ganz wenig in den Städten. Und außerhalb hat jeder so viel Platz um sich, das ist für mich der Grund.

Wenn ich wieder in der überfüllten Wiener U-Bahn eingepfercht bin, höre ich John Williamson:

Strange thing for a country boy

Livin‘ in the middle of the city

Everywhere I look there is a wall …

John Williamson: Flowers on the concrete


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